Die Netbank war mal so etwas wie ein Vorreiter unter den Direktbanken. Das ist aber lange her. Irgendwann machte sie von sich reden als sie die Girocard abschaffte. Kurz zuvor hatte sie gerade erst Kontoführungsgebühren eingeführt. Zwischenzeitlich wechselte die Netbank auch den Besitzer und gelangte so ins Portfolio der Augsburger Aktienbank.
Letztere stellt nun zu Ende 2022 den Geschäftsbetrieb ein. Teile des Portfolios wurden bereits verkauft, der Rest wird dann in 2022 abgewickelt. Zu dem Rest gehört auch die Netbank, für die sich wohl niemand interessierte. Das mag auch daran gelegen haben, daß die Netbank eh schon nie richtig groß war und es durch Einführung von Kontoführungsgebühren auch danach nicht mehr wurde. In 2016 hatte die Netbank noch rund 155.000 Kunden. Durch die diversen Verschlechterungen, gerade auch die recht frühe Einführung einer Kontoführungsgebühr für ein Direktbank-Girokonto, dürfte die Zahl inzwischen aber wohl sehr viel geringer sein. Die verbliebenen Netbank-Kunden werden dann wohl irgendwann Post bekommen mit der Kündigung ihres Girokontos und dann gebeten werden sich eine andere Bank zu suchen.
Wer nicht so lange warten will, sollte sich schon jetzt in Ruhe mit dem Thema des Wechsels der Bankverbindung beschäftigen. Die aktuell von der Netbank verlangten 4,85 € Kontoführungsgebühr und die 10 € Jahresgebühr für die Debit Mastercard kann man sich jedenfalls sparen. Da Netbankkunden mit dem Thema Onlinebanking sowieso vertraut sind und auch bisher auf Filialen verzichten mussten, ist ein Wechsel zu einer anderen Direktbank keine wirkliche Hürde und stellt so keine große Umstellung dar.
Mit der Netbank verschwindet eine Direktbank, die mal sehr gute Chancen hatte zu einem wichtigen Player zu werden, diese aber nicht nutzte. Nun naht das Ende.