Nachdem die DKB ihr Kontomodell kürzlich komplett umbaute und dabei für Neukunden auch die Girocard kostenpflichtig machte, zieht Deutschlands größte Direktbank, die ING, jetzt nach.
Im aktuellen Preisverzeichnis, gültig ab 03.11.2021, ist vermerkt, daß die Girocard bis 28.02.2022 gebührenfrei ist, danach werden für die Girocard pro Monat 99 Cent berechnet. Zwar sind 99 Cent je Monat nicht viel, doch es zeigt wie wenig man bei den großen Direktbanken in der Zukunft noch auf die Girocard setzen will. Hier wird versucht den Kunden zur Debit Visa zu lotsen. Vermutlich wird dann irgendwann, wenn immer weniger Leute bereit sind für die Girocard separate Jahresgebühren zu bezahlen, selbige aus dem Portfolio gekickt. Die Signale der großen Direktbanken weisen jedenfalls alle in diese Richtung. Da kann auch die nachträgliche Einführung der Girocard bei der C24 Bank nicht von ablenken.
Bleibt abzuwarten wieviel Kunden die knapp 12 € jährlich für die Girocard zu viel sind und selbige kicken. Ansonsten haben sich DKB und ING dadurch einfach neue Einnahmequellen erschlossen. Die Luft für die Girocard wird dünner und ähnliche Gebühren werden wohl auch noch bei anderen Banken folgen.
Hier zeigt sich wieder: die Deutsche Kreditwirtschaft hat einfach zu lange gepennt und die Girocard um Funktionen beraubt, die heutzutage weltweit normal sind. Eine Möglichkeit damit online und weltweit zu bezahlen gibt es bis heute nicht und die praktische Nutzungseinschränkung auf Deutschland ist in der heutigen Zeit nicht mehr vermittelbar.