Der Hammer kam diese Woche per Mail: die Fidor Bank,wohl das erste deutsche Fintech, führt Kontoführungsgebühren zum 01.11.2019 ein!
Bisher ist das Fidor Smart Girokonto kostenlos, auch die Smartcard, Mastercard und Maestro in einem, ist kostenlos. Wer sein Gehalt drüber laufen lässt, bekommt monatlich 1 € Gehaltsbonus, wer 399 € als Einzahlung bekommt und 3 Kartenumsätze mit der Smartcard tätigt und kein Bargeld abhebt, bekommt 2 € NoCash-Bonus pro Monat.
Soweit die aktuellen Regelungen, die bis 31.10.2019 Bestand haben. Im Optimalfall hatte man nicht nur ein kostenloses Girokonto, sondern konnte zugleich auch bis zu 36 € Bonus im Jahr bekommen.
Nun sieht das alles ganz anders aus ab dem 01.11.2019.
Das Girokonto kostet 5 € pro Monat, für die Smartcard werden 2 € pro Monat fällig und die Debit Mastercard als Plastikkarte schlägt mit 1 € pro Monat zu Buche. Lediglich die Digital Debit Mastercard bleibt kostenlos. Gehaltsbonus und NoCash-Bonus fallen weg.
Neu ist ein Aktivitätsbonus in Höhe von 5 €. Den bekommt man, wenn man innerhalb eines Kalendermonats 11 Transaktionen getätigt hat. Dazu gerechnet werden ein- und ausgehende Überweisungen, Kartenzahlungen, Kauf und Verkauf von Edelmetallen und Kryptowährungen, Bargeldein- und auszahlungen mittels Fidor Cash.
Während man also die Kontoführungsgebühren durch den Aktivtätsbonus wieder reinholen kann, sieht das bei der Gebühr für die Smartcard anders aus. Dafür werden zukünftig 24 € im Jahr fällig. Wer auf die Digital Debit Mastercard wechselt, zahlt nichts für die Karte, kann aber auch kein Bargeld abheben und lediglich mittels Fidor Pay bezahlen. Wer die Curve Mastercard besitzt, kann die Digital Debit Mastercard dort hinterlegen und somit auch mit Plastikkarte bezahlen.
Wie wird es mit Fidor weitergehen?
Sicherlich werden viele, die das Konto bisher als Zweit- oder Drittkonto nutzten, jetzt dort kündigen. Die Kundschaft bei Fidor wird also stark schrumpfen. Aber auch so mancher aktive Kunde wird sich sicherlich fragen ob es lohnt weiter Kunde bei Fidor zu bleiben. Es gibt noch immer genug Direktbanken und Fintechs, die teilweise sogar attraktivere Angebote haben.
Mit ein paar Umstellungen schafft man es sicherlich weiterhin sein Konto kostenlos zu behalten, aber das geht woanders auch einfacher. Mit wachsenden Nutzerzahlen wird man bei Fidor in nächster Zeit nicht rechnen dürfen. Da der französische Eigentümer der Fidor Bank sich sowieso nach einem Käufer umschaut, wird die jetzige Konditionsumstellung sicher auch dazu dienen die Bank für einen potentiellen Käufer attraktiv zu machen.
Wer vor hat sich von seinem Konto bei der Fidor Bank zu verabschieden, sollte das vor dem 30.10.2019 machen, danach werden die entsprechenden neuen Gebühren fällig. Interessanterweise bleibt das O2-Banking Girokonto, das ebenfalls von der Fidor Bank geführt wird, weiterhin kostenlos.