„Ich möchte gerne zahlen!“ Tja, und dann wartet man. Und wartet. Und mit etwas Pech hat man dann den Bus verpasst. So doof es klingt: Bezahlen in der Gastronomie ist ein Faktor, der dem Gastronomen am wenigsten einbringt, aber doch dem Personal einiges an Zeit abfordert. Das geht schon damit los, daß da plötzlich die sechsköpfige Gruppe alles einzeln zahlen möchte. Oder jemand meint es passend zu haben und dann fehlen da doch zwei Euro. Und dann immer wieder die Gefahr mit dem Falschgeld oder dem falsch rausgegebenen Wechselgeld.
In Tschechien setzt sich in der Gastronomie gerade ein Onlinedienst durch, der den Gastronomen diese ganze Arbeit abnimmt. Qerko heißt der Dienst und es bedarf dazu nicht viel. Der Dienst wird beim Gastronomen mit dessen Kassensystem verbunden. Die Tische bekommen individuelle QR-Codes. Scannt nun ein Gast mit seinem Smartphone diesen Code ein, sieht er die für diesen Tisch bisher erfolgte Bestellung. Er kann nun die gesamte Rechnung oder auch nur einen Teil davon mittels ApplePay, GooglePay oder Kreditkarte bezahlen. Danach verschwinden die bezahlten Posten aus dem Kassensystem.
Der Gast kann sich dafür die Qerko-App installieren, in der er dann alle bezahlten Rechnungen sieht und sich einen Zahlungsbeleg downloaden kann. Man kann aber auch ohne Appinstallation bezahlen. Beim Bezahlvorgang kann man zudem auswählen ob und wenn ja wie viel Trinkgeld man geben möchte.
Hat man bezahlt, kann man einfach aufstehen und gehen. Das fühlt sich am Anfang noch irgendwie komisch an, aber letztlich ist das für alle Beteiligten sehr praktisch. Der Gast muß nicht unnötig warten, daß das Personal Zeit hat um die Rechnung zu bringen und abzukassieren. Das Personal spart sich viel Zeit und kann stattdessen Bestellungen entgegennehmen und Speisen und Getränke servieren. Aufteilen der Rechnung geht so auch viel einfacher.
Theoretisch gibt es auch die Möglichkeit direkt mittels Querko zu bestellen. In den von mir besuchten Restaurants war das aber nicht aktiv. Allerdings konnte man sich zumindest die Speisekarte online anschauen. Ansonsten kann der Gastronom auch weitere Infos wie Öffnungszeiten, Link zur Webseite oder das WLAN-Passwort hinterlegen.
Gerade auch für gastronomische Betriebe mit teilweise hohen Gästezahlen zu bestimmten Zeiten bietet sich so etwas an. Auch jetzt, in Zeiten von Personalengpässen sind solche Dienste hilfreich um das Personal noch effizienter einsetzen zu können. Bisher scheint Qerko jedoch nur in Tschechien aktiv zu sein. Lediglich in Wien fand ich in der App zwei Akzeptanzstellen. Ich könnte mir so einen Dienst aber auch gut in der deutschen Gastronomie vorstellen.