Es gibt Dinge, da dachte man vor ein paar Jahren, daß sie irgendwie unwichtig werden. Die lokale Herkunft einer IBAN gehörte dazu. Schließlich, so die EU, darf es keine IBAN-Diskriminierung geben, sprich in allen EU-Ländern sollte jede IBAN frei nutzbar sein.
Zwischen Theorie und Praxis liegen allerdings auch heutzutage immer noch Welten. Wer schon mal versucht eine ausländische IBAN zum Lastschrifteinzug zu hinterlegen, wird durchaus auch schon mal auf Ablehnung gestoßen sein. Es gibt immer noch Händler, Dienstleister und teilweise auch Behörden wo es unmöglich ist eine solche IBAN einzusetzen und wo auf eine deutsche IBAN Wert gelegt wird. Gegen diese IBAN-Diskriminierung kann man sich zwar beschweren, aber es ist halt auch sehr mühselig.
Dem niederländischen Anbieter bunq bzw. dessen deutsche Kunden war das wohl auch oft genug widerfahren, weshalb bunq nun nachgegeben hat.
Alle deutschen Neukunden bekommen nun automatisch eine DE-IBAN zugeteilt, die deutschen Bestandskunden können demnächst ihre niederländische IBAN gegen eine DE-IBAN tauschen. Nachteilig ist das für all jene, die sich die NL-IBAN ganz gezielt geholt haben bzw. holen wollten, denn das geht für Menschen aus Deutschland nun nicht mehr. Die Mehrzahl dürfte aber wohl eher froh sein, wenn sie das zugehörige Konto nun in Deutschland problemlos überall nutzen können. Erfahrungsgemäß wird aber auch das noch eine Weile dauern, denn die Händler, Zahlungsdienstleister usw. müssen ihre IBAN-Verzeichnisse auch aktualisieren, sonst wird die deutsche bunq-IBAN dennoch als fehlerhaft abgewiesen.
Es ist aber auf jeden Fall ein Trauerspiel, daß so etwas wie IBAN-Diskriminierung überhaupt existiert und man das Problem so schwer in den Griff bekommt. bunq dürfte wohl nicht der einzige Anbieter sein, der sich hierzu wohl Gedanken macht. Mal schauen wer als nächster nachzieht.