Die ING möchte vom ETF-Boom profitieren und dabei wohl auch den neuen Tradinganbietern wieder einige Kunden ablocken. Ab 01.04.2021 hat man daher die Konditionen für ETF-Sparpläne massiv verbessert. Ausführungsgebühren fallen nun ganz weg. Die Mindestsparrate beträgt 1 €, wobei man durchaus die Frage gestatten darf ob solche niedrigen Raten wirklich Sinn ergeben. Die maximale Sparrate je Sparplan beträgt 1.000 €. Die Ausführung der Sparpläne erfolgt über den Handelsplatz Xetra, also die elektronische Börse der Börse Frankfurt. Das überrascht dann schon etwas, da Xetra nicht unbedingt bekannt für niedrige Gebühren ist. Vermutlich möchte man auch hier versuchen der Konkurrenz von Gettex und Lang & Schwarz etwas entgegenzusetzen. Gebührenfreie ETF-Sparpläne können bei der ING für über 800 verschiedene ETF eingerichtet werden.
Einmalkäufe sind von dieser Gebührenfreiheit nicht betroffen, lediglich bei Sparplänen fallen die Ausführungsgebühren dauerhaft weg.
In Zeiten wo Zinsen für Tagesgeld und Festgeld kaum noch messbar sind, dürften ETF-Sparpläne für die Mehrheit die bessere Alternative zum Vermögensaufbau sein. Bei über 800 verfügbaren ETF dürfte wohl jeder etwas für seinen persönlichen Anlagehorizont finden, auch wenn andere Broker eine noch größere Auswahl haben. Aber wer meint bei 800 ETF wäre nichts für ihn dabei, der findet bei 1300 ETF auch nichts passendes.
Nachdem die ING ihr legendäres ING Extra-Konto, das Tagesgeldkonto, bereits seit Herbst 2020 nur noch Bestandskunden anbietet und Zinsen dort praktisch nicht mehr existent sind, wird man wohl mit diesem Angebot auch versuchen Gelder von den vorhandenen Tagesgeld- und Girokonten in ETF umschichten zu können. Die ING hat mehr Kundeneinlagen wie sie in Krediten wieder ausgeben kann. Die Umschichtung dieser Gelder in ETF würde der ING Kosten ersparen, Provisionseinnahmen bringen und den Kunden zusätzliche attraktive Vermögenszuwächse. Letztlich profitieren alle davon, zumal aktuell ein bisher nie dagewesener Boom im Wertpapierhandel herrscht. Das verbesserte Angebot für ETF-Sparpläne dürfte daher zurecht auf nahrhaften Boden fallen.