Dieses Jahr ging die spanische Openbank in Deutschland mit einem Girokonto an den Start. Ob das nun ein toller Erfolg war, müssen andere entscheiden. Schaut man sich die Werbung in den Sommermonaten an, scheint das Angebot jetzt nicht sooo toll angenommen worden zu sein. Langsam dürfte der Markt in diesem Segment gesättigt sein und es für neue Player immer schwerer werden hier Fuß zu fassen.
Nun tauchten Preisverzeichnisse für ein neues Wertpapierdepot auf.
Die Kurzfassung gibt es als PDF hier zum Download, die Langfassung kann man hier downloaden.
Schnell wird man dabei feststellen, daß man bei der Openbank sich in Sachen Gebührenstruktur absolut zurückhält.
Die Gebühr beim Handel an deutschen Börsenplätzen beträgt unter 75.000 € 0,20 %, aber mindestens 10 €. Bei Transaktionsvolumina über 75.000 € werden 0,15 % fällig.
Handelt man an ausländischen Börsenplätzen beträgt die Handelsgebühr 0,20 %, aber mindestens 30 €.
Für die Auszahlung von Dividenden werden 0,25 %, aber mindestens 1,50 € verlangt und bei einem Depotübertrag zu einer anderen Bank werden 0,3 % des Wertes der übertragenden Papiere fällig, wobei es hier nach oben einen Deckel bei 150 € gibt.
Das ist schon harter Tobak, gerade auch im Hinblick auf die Konkurrenz, die allenthalben aus dem Boden schießt und teilweise gar keine Gebühren verlangt. Keine Ahnung wen Openbank mit diesen Gebühren als Zielgruppe ansieht, aber gerade die preisbewussteren Anleger wird man damit nicht für sich gewinnen.
Überhaupt scheint man sich bei der Planung der Preisstrukturen seiner Produkte wenig mit den Eigenheiten auf dem deutschen Markt beschäftigt zu haben. Mag sein, daß man mit derartigen Konditionen in Spanien wesentliche Marktanteile erlangen kann, aber in Deutschland sieht das halt doch anders aus. Hier gibt es inzwischen sehr preiswerte bzw. gebührenfreie Tradingangebote, sodaß niemand mehr mit einem Depot zu locken ist, wo zweistellige Werte an Mindestgebühren aufgerufen werden.
Seit den großspurigen Reden, noch lange vor dem eigentlichen Start in Deutschland, ist es inzwischen recht ruhig um die Openbank geworden. Das neue Depotangebot dürfte daran nicht wirklich etwas ändern, wenn man sich diese Konditionen anschaut. Da muss sich die Konkurrenz wenig Sorgen machen.