Seit dem Ausbruch des Corona-Virus in Deutschland gehen die Zahlen bei kontaktlos getätigten Zahlungen massiv nach oben. Kein Wunder, sieht man doch inzwischen bei fast jedem Händler entsprechende Schilder, daß man möglichst kontaktlos zahlen soll. Während man früher dafür belächelt wurde, wenn man Kartenzahlungen auch als Teil der Gesundheitsfürsorge bezeichnete, wird genau das jetzt von fast jedem hervorgehoben.
Bei N26 sind die kontaktlosen Zahlungen von unter 50 % auf ca. 75 % Anteil gestiegen, wie die Bank in einem Interview bekanntgab. Auch von anderen Banken hört man, daß die Zahl der kontaktlosen Zahlungen massiv gestiegen sei. Man kann wohl davon ausgehen, daß es mit normalen Werbemethoden noch ein paar Jahre gedauert hätte, bis man diese Werte erreicht hätte. Und man kann wohl auch davon ausgehen, daß es viele gibt die auch nach der aktuellen Krise weiterhin bargeldlos bezahlen.
Nachdem nun überall auch das Limit für kontaktlose Zahlungen ohne Pin auf 50 € angehoben wurde bzw. werden soll, dürfte es noch leichter sein die Leute zu überzeugen auch zukünftig die Karte oder das Smartphone zum Bezahlen zu zücken. Die Höhe der Limits wird wohl nun dauerhaft in dieser Höhe bestehen bleiben.
Für die Banken bedeutet das auch, daß zukünftig die Einnahmen aus den Interbankenentgelten wieder steigen werden, wenn immer seltener bar und dafür immer öfter mit Karte gezahlt wird. Schwedische Verhältnisse wird es vielleicht noch nicht geben, aber da aktuell immer mehr kleinere Läden nun auch Kartenzahlung anbieten, wird das Bargeld hierzulande wohl massiv an Marktanteilen verlieren und ein zurück zur Bargeldzahlung für viele Menschen keine Alternative sein.
Wer kontaktloses Bezahlen einmal angefangen hat regelmäßig zu nutzen, der bleibt auch erfahrungsgemäß dabei.
Die 2022 veröffentlichten Zahlen von 2021 werden, wenn sich alles normalisiert hat, dann wohl genau zeigen wie stark das Bargeld zurückgedrängt wurde. Bis dahin bleibt es auf jeden Fall spannend.