Eigentlich wollte die Volkswagenbank ihre 100.000 Girokontokunden an die Comdirect verkaufen. Doch kurz vor Vertragsabschluss zog die Comdirect ihr Angebot zurück. Die Volkswagenbank behält diese Kunden nun. Doch auf die Kunden kommt nun etwas anderes zu: Ab 1. Oktober 2020 verlangt die Volkswagen nun 3 € Kontoführungsgebühren pro Monat. Auch kann nur noch viermal pro Monat kostenlos Bargeld an Automaten von Fremdbanken abgehoben werden. Da die Volkswagenbank praktisch keine eigenen Automaten besitzt, betrifft das also jeden der ca. 105.000 Kunden, die dort ihr Girokonto haben. Die Berechnung der Kontoführungsgebühren soll quartalsweise erfolgen. Geplant war die Einführung der Kontoführungsgebühren bereits für den Mai 2020, wurde aber auf Oktober verschoben.
Eine Übertragung der Konten an die Comdirect wäre da wohl für die Kunden der bessere Weg gewesen. Die Einführung der Kontoführungsgebühren zum Oktober 2020 wird dann wohl auch viele der Kontoinhaber zu anderen Banken treiben, denn wirkliche Vorteile bietet das Konto der Volkswagenbank nicht. Faktisch alles was es kann, können andere Konten auch und das teilweise auch noch besser und weiterhin kostenlos.
Da Direktbankkunden allgemein sehr preissensibel sind, wird hier wohl ein nicht unerheblicher Teil der Kunden von sich auch zu einer anderen Bank wechseln.
Auf diese Weise wird die Volkswagenbank wohl doch noch einen Teil ihrer anscheinend ungeliebten (weil unwirtschaftlichen?) Girokontokunden los.
Der versuchte Verkauf der Girokontosparte zeigt aber auch, daß es Banken zunehmend schwer fällt mit diesen Kunden Geld zu verdienen. Mehr als die Einführung oder Erhöhung diverser Gebührensätze fällt den meisten dann dazu nicht ein. Bleibt abzuwarten wie lange es das Girokonto bei der Volkswagenbank überhaupt noch gibt. Vielleicht ist es im kommenden Jahr bereits Geschichte. Verwunderlich wäre das jedenfalls nicht.