Paypal will langsam den Markt außerhalb des Internets weiter erschließen. Im Oktober 2018 führte Paypal bereits eine virtuelle Kreditkarte ein, die Endkunden mittels GooglePay nutzen können. Dabei wird das bei Paypal hinterlegte Girokonto belastet.
Nun geht Paypal Deutschland einen Schritt weiter. Ausschließlich für Businesskunden wird eine Business Debit Mastercard ausgegeben, die der Kunde als Plastikkarte erhält. Keine Jahresgebühr, keine Fremdwährungsgebühren und 0,5 % Cashback – das sollte viele Kartenanbieter aufhorchen lassen. Bis zum Jahresende 2019 werden sogar 1 % Cashback gezahlt.
Verrechnet werden die Kartenumsätze mit dem Guthaben auf dem Paypalkonto. Sollte dort nicht ausreichend Guthaben vorhanden sein, so wird das bei Paypal hinterlegte Girokonto belastet. Wer als Unternehmer viele Einnahmen durch Paypal generiert, z.B. ebay-Händler oder Onlineshopbetreiber, der kann seine geschäftlichen Ausgaben gleich mittels der Paypal Business Debit Mastercard begleichen und über sein Paypalkonto abrechnen.
Paypal berechnet bei Zahlungen außerhalb der Eurozone keine Fremdwährungsgebühren. Für Bargeldbezug werden 2 € je Abhebung berechnet.
Spannend ist dieser Schritt von Paypal auch, weil damit die Hausbanken der Unternehmen vom Zahlungsverkehr immer weniger mitbekommen, wenn dann die Paypal Business Debit Mastercard zum Einsatz kommt. Nur wenn dann das Guthaben auf dem Paypalkonto nicht ausreicht, wird der (Rest-)Betrag vom Girokonto als Lastschrift eingezogen. Den Banken entgehen dadurch Einnahmen aus den Interchangeentgelten.
Paypal ist damit auf dem Weg sich vom reinen Onlinezahlungssystem weg zu entwickeln. Die Banken müssen aufpassen, daß sie nicht auch noch eine weitere Einnahmequelle dauerhaft verlieren.
Da Paypal ein hohes Vertrauen genießt, ist nicht ausgeschlossen, daß die Karte hierzulande ein Erfolg wird. Abzuwarten bleibt noch ob es auch eine Plastikkarte für Endkunden geben wird, da die virtuelle Debit Mastercard nur in Verbindung mit einem GooglePay-Account funktioniert.