Angekündigt war der Start von boon.Planet schon eine ganze Weile, wobei noch nicht ganz klar was genau in welchem Umfang zu welchen Konditionen kommen wird.
Am 29.10.2019 ging boon.Planet an den Start, wenn auch zuerst nur für Android-Nutzer. Eine iOS-App ist inzwischen auch verfügbar.
Was ist boon.Planet?
boon.Planet ist ein echtes Girokonto, das ausschließlich über die entsprechende Smartphone-App verwaltet werden kann.
Vorteile von boon.Planet
- -kostenlose Kontoführung ohne Mindestgeldeingang
- -kostenlose virtuelle Debit Mastercard
- -kostenlose Debit Mastercard als Plastikkarte kann zusätzlich bestellt werden
- -keine Fremdwährungsgebühren bei Auslandszahlungen mittels Karte
- -Google Pay-Unterstützung
- -Apple Pay-Unterstützung
- -beleglose Zahlungen (Überweisungen, Lastschriften (ausgehend), Daueraufträge) sind komplett kostenlos
- -keine Schufaabfrage, kein Schufaeintrag
- -Aufladung des Kontos mittels Kreditkartenzahlung möglich
- -Multibankingfunktion zum Anzeigen von Konten bei anderen Banken
- -einfache Kategorisierung der Ausgaben mittels Finanzübersicht
Nachteile von boon.Planet
- -keine Girocard verfügbar
- -Bargeldbezug ist kostenpflichtig (2 € pro Abhebung in der Eurozone, 4 € pro Abhebung außerhalb der Eurozone)
Für wen ist boon.Planet geeignet?
Die Zielgruppe ist doch sehr breit gefasst. Grundsätzlich eignet sich das Konto für alle, die eh weitestgehend bargeldlos zahlen und auf einen kostenlosen Bargeldbezug verzichten können oder dafür eine andere Karte haben, z.B. die Deutschlandcard Kreditkarte Classic. Da das Konto keine Schufaabfrage macht und auch kein Eintrag des Kontos in der Schufa erfolgt, ist es auch für Personen mit schlechter Schufa gut geeignet. Zielgruppe könnten hier auch bisherige Kunden der Fidor Bank sein, die kürzlich erst Kontoführungsgebühren einführte und damit ihr Angebot massiv verschlechterte.
Auch um dem britischen Fintech Revolut ein paar Kunden abzujagen, ist boon.Planet durchaus geeignet. Erfahrungen zeigen, daß es immer noch Unternehmen gibt, die Probleme damit haben Lastschriften von ausländischen Konten einzuziehen. Da boon.Planet in Deutschland angesiedelt ist, hat das Konto natürlich eine deutsche IBAN, wo solche Probleme dann nicht auftauchen sollten.
Was ist bei boon.Planet noch geplant?
Demnächst soll auch ein Dispokredit angeboten werden. Außerdem soll ein Sparplanangebot dazu kommen. Weitere Finanzdienstleistungen, wie eine Verwaltungsmöglichkeit bestehender Versicherungsverträge, sollen folgen. Geplant ist auch Bonusprogramm, bei dem man Punkte sammeln kann, die man für ausgehende Zahlungen einlösen kann. Letzteres wird wohl aber noch eine Weile dauern. Auch sind genaue Details dazu noch nicht veröffentlicht worden. Spannend wird es, wenn boon.Planet die Integration von Verkehrsdienstleistern in die App integriert. Dann soll man z.B. Taxis oder Mietfahrräder über die Bankingapp direkt bestellen und bezahlen können.
Persönlich sehe ich für boon.Planet durchaus realistische Chancen sich am Markt zu etablieren und ein Stück vom Girokonto-Kuchen abzubekommen. Gerade die zusätzlich geplanten Funktionen könnten durchaus dafür sorgen sich gegenüber Mitbewerbern durchzusetzen.