Bereits seit Sommer letzten Jahren begibt der Zahlungsdienster Klarna eine eigene Kreditkarte in Schweden. Nun hat Klarna die Karte auch auf dem deutschen Markt gestartet. Wie Klarna selbst angibt, allerdings noch im Beta-Modus.
Der Schritt war eigentlich zu erwarten, schließlich hat VISA in Klarna investiert. So ist es auch nur verständlich, daß es sich bei der Klarna Card um eine Visa Card handelt.
Klarna Card ohne Gebühren
Die Klarna Card überzeugt durch eine sehr übersichtliche Gebührenstruktur. Eine Jahresgebühr oder Ausgabegebühr fällt nicht an. Auch der Versand der Klarna Card ist kostenlos. Weltweit kann man mit der Karte gezahlt werden, das ohne jegliche Fremdwährungsgebühr. Die Umrechnung erfolgt zum regulären Visa-Umrechnungskurs.
Was mit der Karte nicht geht: Bargeld beziehen. Wer Bargeld abheben möchte, der benötigt dafür eine andere Karte. Die Visa Card von Klarna kann nur zum Bezahlen genutzt werden.
Klarna Card – die Nachfolgerin der Payback Maestro
In gewisser Weise kann man das so sagen, denn abgesehen von der Sammelfunktion von Payback-Punkten vereint die Klarna Card die Vorteile der alten Payback Maestro. Man kann nicht nur das Konto festlegen, von dem abgebucht werden soll, sondern man kann auch direkt bei der Umsatztätigung sofort das jeweilige Konto belasten lassen. Damit fungiert die Klarna Card wie eine Debit Card. Somit kann man, fast egal bei welcher Bank man sein Konto hat, selbiges auch nutzen wenn man sich außerhalb der Eurozone bewegt. Klarna Card dort direkt abbuchen lassen und ohne Fremdwährungsgebühren damit im Ausland bezahlen. Natürlich unterstützt die Visa-Card von Klarna auch kontaktloses Bezahlen.
Klarna Card – mobil bezahlen mit Google und Apple
Auch mobiles Bezahlen mit dem Smartphone ist mit der Klarna Visa Card möglich. Google Pay wird unterstützt und auch eine Unterstützung von Apple Pay ist geplant. Auch ist wohl ein eigenes Zahlungssystem namens Klarna Pay geplant. Damit kann man die Karte selbst praktisch daheim lassen.
Kostenfallen bei der Klarna Card
Ganz ohne Stolperfalle geht es auch bei Klarna nicht. Wer die mit der Karte umgesetzten Beträge als Ratenzahlung zurückzahlen möchte, was theoretisch auch geht, für den wird es teuer. 11,95 % effektiver Jahreszins und zusätzlich ein fixer Zins von 45 Cent je Monat werden dafür berechnet. Wer seine Umsätze entweder direkt vom Girokonto abbuchen lässt oder die auch mögliche Sammelrechnung in einer Summe begleicht, kommt ohne derartige Kosten davon und hat somit eine komplett kostenlose Karte.
Noch etwas gilt es zu beachten: die Karte kann ausschließlich über die Klarna App am Smartphone beantragt werden. Aktuell gibt es da aber noch ein paar Probleme. Die Verifizierung des Kunden erfolgt zum einen über eine Testüberweisung vom Girokonto, die aber wieder zurückgebucht wird, zum anderen über eine Schufaabfrage. Aktuell können Girokonten von 1822Mobile, Yomo und Revolut nicht dafür genutzt werden und auch bei Konten von Fidor scheint es Probleme zu geben.
Da Klarna selbst noch von Beta-Status in Deutschland spricht, kann es sein, daß sich da noch etwas dran ändert. Eine Identifizierung via Video-Ident oder Postident findet nicht statt.
Auf jeden Fall ist die neue Visa-Card von Klarna ein sehr interessantes Produkt und dürfte hier durchaus schnell seine Nutzer finden.